Das Hutmuseum in Lindenberg ist jetzt für Modellbauer nicht die erste Adresse wenn es um Recherche geht, aber ein interessantes Ausstellungsstück gab es da doch.
Der Tropenhelm des Deutschen Afrikakorps, mitsamt der Beschreibung des Aufbaues in der Ausführung als Tropenhelm mit einem geflochtenen Helmkörper.
Die Abschrift der "Anmeldung als Gebrauchsmuster" ist unten angehängt, darin ist der genaue Aufbau des DAK Tropenhelm beschrieben.
Zitat aus der Anmeldung eines Gebrauchsmusters für „Helm aus Geflecht“ an das Reichspatentamt Berlin durch die Firma Reich / Lindenberg im Allgäu vom 19. September 1941
Beschreibung und Schutzanspruch
Beschreibung
Helme wurden bisher nur aus Metall, Leder oder Filz, Tropenhelme bisher nur aus zusammengesetzten Korkplatten oder einer Art Korkbrei geformt. Neu ist die Herstellung aus Pflanzlichen Geflechten (Stroh, Bast u.a.) oder Kunstgeflechten (Barmer Kunststroh, Japanpapierstoff u.a.) , wobei eine besondere Widerstandskraft des Helmkörpers dadurch erzielt wird, dass dieser aus zwei ineinandergeschachtelten und unter Zwischeneinfügung einer versteifenden und feuchtigkeitsabweisenden Klebeschicht, im übrigen nach Art der Strohhüte gepressten Geflechtshelmen besteht, bei denen an den Teilen, die stärker beansprucht sind oder die man stärker haben will, Einlagen angebracht werden, nämlich erstens rund um das am obersten Kopfende befindliche Ventilationsloch eine ringartige Platte aus Spinn, Kunstspinnstoff oder sonstigem Material, zweitens am inneren unteren Teil des Kopfstückes ein etwa 15mm breiter zwischen dem Geflechtshelme gelegter Ring aus Vulkanfiber als Kopfsitz (an dem die Nieten für den Kinnriemen und die Innenausstattung angebracht werden) und drittens auf die ganze Länge und Breite des Randes der übereinanderliegenden Geflechtshelmrandstücke ein dritter zwischengelegter Rand aus Vulkanfiber oder aber aus Geflecht, wobei bei Verwendung von Geflecht dieses etwa 20mm auf das Kopfinnere hin breiter gemacht wird wie die beiden Randstücke, sodass beim Pressen des Helmkörpers dieser nach oben zu abgebogene Vorstoss den unter zweitens bezeichneten Vulkanfiberring des Kopfsitzes ersetzt.
Der Helm ist insbesondere in der Ausführung als Tropenhelm geeignet dem Wehrmachtsbedarf zu dienen.
Das Wort Helm ist in dem Sinne aufzufassen, dass darunter jede Kopfbedeckung von besonderer Festigkeit des die Form beinhaltenden Körpers zu verstehen ist.
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Die Firma Ottmar Reich sendet gleichzeitig an das Reichspatentamt ein Modell des Helmes aus Geflecht (Tropenhelm) ein, versehen mit einem Anhänger „Modell zur Gebrauchsmusteranmeldung „Helm aus Geflecht“ vom 19.9.41“.