Der Toldi IIa war der ungarische Lizenzbau des schwedischen leichten Panzer Landsverk L-60, aber mit verstärkter Panzerung und einer 40mm Kanone. Der Toldi IIa erreichte mit einem Gesamtgewicht von 9,3 Tonnen und 155 PS eine Geschwindikeit von 47 Km/h. Von dem leichten Panzer wurden 80 Stück in dieser Variante gebaut.
Der nach Miklòs Toldi, einem ungarischen Ritter des Mittelalters, benannte Panzer war bei den Feldzügen in Yugoslawien und in Russland sehr erfolgreich eingesetzt.
Der Bausatz des russischen Herstellers IBG Models kam im Jahr 2015 auf den Markt. Er ist eine komplette Neukonstruktion, und so war ich sehr gespannt, was mich erwartet.
Die Spritzlinge des Toldi IIa sind schön ausgeführt, es gibt keine Sinkstellen, und die Auswerfermarken sind unauffällig positioniert. Leider sind die Anspritzpunkte bei manchen Teilen (Lampen, Werkzeuge) unglücklich gesetzt, so das unnötige Nacharbeiten erforderlich sind.
Der Zusammenbau des Toldi IIa, folgt dem üblichen Ablauf, zuerst wird die Bodenwanne, bestehend aus 5 Teilen zusammengesetzt. Anschließend die Laufwerk-Details verklebt. Die zweiteilig ausgeführten Laufräder werden versäubert und dann miteinander verbunden. Die Nuten zum Verkleben der Räder sind sehr schwach ausgeführt und bieten kaum eine Hilfe, was gerade bei den Leiträdern zu Problemen führen kann.
Bei der Abgasanlage am Heck, habe ich mich für neue Endrohre aus 0,8mm Kanülen entschieden. Da mir das Aufbohren des sehr weichen Kunststoff-materials nicht gelang.
An den Schutzblechen ritzte ich noch die, auf Bildern sehr gut erkennbare, Trennung der vorderen Schmutzfänger ein.
Leider habe ich aus Zeitmangel, von den weiteren Bauphasen keine Fotos mehr gemacht. Der Bau des IBG Bausatzes Nr. 72029 ging weiter mit der Montage der Ketten, welche als Strang- und Einzelelemente ausgeführt sind. Die Einzelelemente sind sehr klein, und im Teppichmonster kaum wiederzufinden, deshalb Vorsicht beim abtrennen. Am besten mit Uhu Patafix/Blue Tac fixieren und erst dann vom Spritzling trennen.
Ober- und Unterwanne fügen sich mit etwas Spannung nahtlos zusammen, wobei ich die Verklebung mit Klammern fixierte.
Der Turm ist schnell zusammengebaut, das Kanonenrohr und MG wurden aufgebohrt.
Die restlichen Teile wie Lampen, und die Fahrerlukenstütze waren der nächste Schritt.
Die Werkzeuge montiere ich erst nach der Lackierung.
Wie auf dem Kartonbild der Bausatzschachtel von IBG Models gezeigt, wollte auch ich diesmal ein Fahrzeug mit Wintertarnung darstellen. Es ist das schöne oder verrückte am Modellbau, draußen hat es + 30°C und man baut ein Modell im Winterfeldzug bei Charkov.
Der erste Schritt der Lackierung, ist die Reinigung des Toldi IIa mit Isoprpylalkohol, und die anschließende Grundierung mit Mr. Surfacer 1200. Im Heft Nr. 8 der KIT Modellbauschule (siehe hier), stellt der Spanische Modellbauer Josè Luis Lopez Ruiz, seine Schwarz-Weiß Lackiertechnik vor. Da mir vom Flugzeug-Modellbau diese Technik schon bekannt war, wollte ich den Effekt bei Panzermodellen auch einmal ausprobieren.
Leider sind meine Fähigkeiten mit der Airbrush nicht so ausgereift, wie man an den Bildern erkennen kann. Die weiteren Kanten betonte ich mit PITT Artist Fine Liner von Faber Castell.
Zufällig stieß ich im Internet auf die Bemalungs-Anleitung von AK-Interactive für den Toldi (siehe hier) nach der, bemalte und alterte ich mein Modell weitgehend.
Für den Basislack verwendete ich 1:1 verdünnt Oliv Drab Base AK 134, das ich mit Klarlack versiegelte. Nach dem Aufbringen der sehr feinen Decals, folgte das erste Washing mit AK 047 Dark Wash for Green Vehicles.
Die Gummibandagen der Radreifen wurden mit Black Wash von Vallejo eingefärbt, und mit Rubber Tire AK 720 von AK Intactive abgetönt.
Für das Chipping benützt ich ein Schwämmchen und diverse Grau- und Rosttöne.
Die Ketten bemalte ich mit Agama ME 47 und alterte sie mit Rust Wash AK 013. Das Verblenden des Toldi IIa erfolgte mit den Ölfarben Light Mud und Dark Mud von Abteilung 502.
Nach einer längeren Trockenphase, staubte ich noch diverse Flächen mit European Dust Pigmenten ein.
Nach dem der Toldi IIa jetzt so schön gealtert vor mir stand, dachte ich "ach was Wintertarnung, nö ich glaub das lass ich mal".
Aber es überwog dann doch die Neugier etwas neues auszuprobieren, weil ich mir aber nicht sicher war, probierte ich die Farbe Lifecolor Dust 706 an der Unterseite aus.
Es überzeugte mich und so bemalte ich das ganze Modell mit dem Pinsel und Dust.
Einige werden sich jetzt denken" wieso die ganze Alterung vorher und dann malt er alles zu, und dann noch mit dem Pinsel????".
Da ich annehme das die Wintertarnung, von der Besatzung im Kriegseinsatz, mit eher provisorischen Materialien (Kalkbrühe etc.) aufgebracht wurde, und das Fahrzeug vorher keine Neulackierung erfuhr, erscheint mir meine Methode logisch. Die Macken und Alterungspuren scheinen durch die Wintertarnung noch durch, und das "feldmäßige" wird durch den ungleichen Pinselstrich hervorgehoben.
Nach dem die "Wintertarnung" getrocknet war habe ich sie noch ein bisschen mit Rust Streaks und Streaking Grime von AK trockengemalt.
Als Basis für das Diorama "Lagebesprechung" benützte ich das Gipsguß-Diorama Hausruine von Norsemen, dieses bemalte ich mit Wasserfarben aus einem Schul-malkasten, die Details akzentuierte ich mit verdünnten Acrylfarben von Vallejo.
Die Panzersoldaten kommen von Hunor Product Art. Nr. F72002 (nur noch sehr schwer zu bekommen) und wurden ebenfalls mit Vallejo-Farben bemalt.
Nach der ersten Stellprobe, stellte ich fest das es etwas leer aussieht, auf dem Trümmerfeld. Nach einigem probieren, gefiel mir der 10,5cm Haubitze von Zvezda ZV6121 am besten. Der Quicksnap-Bausatz war schnell gebaut, die Bemalung und Alterung folgte dem bewährten Muster. Für die Farbgebung wählte ich die Farben AK164 German Grau Lightbase und zum aufhellen AK 165 Dunkelgrau Higlight, die auf die Grundierung mit Mr. Surfacer 1200 erfolgte. Die Alterung machte ich mit Rust Streaks und Black Wash.
Weiter ging es mit der "winterlichen" Gestaltung des Diorama, es war für mich vollkommenes Neuland. Mit Still Water von Vallejo, das etwas mit Wasser verdünnt wurde, und Natriumhydrogencarbonat ging ich an´s Werk. Stück für Stück bepinselte ich das Diorama und bestreute schön von oben, das wiederholte ich so lange bis es mir gefiel. Den Rest, der nicht haftete schütte ich wieder herunter. Die Figuren und den Panzer platzierte ich zuletzt.
Der Toldi IIa von IBG Models ist ein kurzweiliger Bausatz, der auf der Höhe der Zeit ist. Beim Bau gab es keine Schwierigkeiten und er ist auch für weniger geübte Modellbauer leicht zu schaffen. Er hat feine Gravuren und gibt die Details sehr schön wieder, es gibt wenig was man nachbessern kann. Die Schwarz-Weiß Lackiermethode gibt dem Modell ein lebendigeres Bild, und ich werde sie weiter verwenden.
Die Dioramenplatte von Norsemen ist schon sehr detailiert, bietet dennoch Raum für Verbesserungen, Der Keramikguß ist fast frei von Bläßchen, und lässt sich gut bemalen.
Die Panzercrew von Huron ist nicht sehr sauber gegossen, und man muß einiges nacharbeiten, man wird aber mit schönen, ausdruckstarken Figuren belohnt.
Kosten ca. 20€
Bauzeit ca. 30 Stunden
Vergnügungskosten ca. 0,66€/h
Bausatz Toldi IIa von IBG Models Nr. 72029
Bausatz German 105mm Horwitzer ZV6121
Diorama Hausruine von Norsemen
Figuren Panzercrew 2 von Huron Products Nr. F72002
Farben Agama,AK-Interactive, Ammo Mig, Abt. 502, Livecolor,Vallejo