abisz Modellbau-die Welt im Maßstab
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Sopwith F.1 Camel

Der Sopwith F.1 Doppeldecker "Camel" war ein einsitziges Jagdflugzeug, das von einem 130 PS leistenden 9 Zylinder Clerget-Motor angetrieben wurde. Die Bauweise des erstmals 1917 auf dem Kriegsschauplatz erschienen Flugzeug war klassisch, Spanten, Sperrholz, Aluminiummotorabdeckung und Leinwandbespannung. Durch die Konzentration der Massen (Motor,Bewaffnung,Pilot und Tank) im vorderen Drittel, war das Flugzeug sehr wendig aber auch etwas schwieriger zu steuern, was unerfahrene Piloten vor Probleme stellte.

Die Bewaffnung bestand aus 2 Vickers Maschinengewehren, deren Aluminiumverkleidung, die höckerartig aussah, dem Flugzeug den Spitznamen "Camel" gab. Irgendwann wurde der Spitznamen, zum Namen für das Flugzeug.

Gebaut wurden von diesem Flugzeug und Abwandlungen insgesamt 5490 Stück, erhalten geblieben sind einige, auch gibt es 1:1 Nachbauten, des mit 1294 bestätigten Abschüssen erfolgreichsten Jäger des 1.Weltkrieg.

Die von mir gebaute Sopwith ist die von Arthur Roy Brown, einem kanadischen Flieger im Dienst der RAF. Er war der Pilot, der Manfred von Richthofen verfolgte, während er die tödliche Salve von drei australischen MG-Schützen abbekam. Ein kurzes Video über Arthur Roy Brown gibt es hier. 

Inspiriert durch das Magazin ACES High Ausgabe 2, das sich ausschließlich mit   1. Weltkriegs-Flugzeugen beschäftigt, habe ich mich an den Sopwith F.1 Camel-Bausatz von Eduard gemacht. Der Bausatz ist ein Schnäppchen von 7,50€ gewesen, also gerade recht für Lackier- , Material- und Bastelversuche.

Der Artikel von Juan Villegas über den Bau einer Sopwith Pup in 1/32 von Wingnut Wings, dient mir als Vorlage und Ideengeber.

Laut der Bauanleitung, habe ich mit dem Motor angefangen, der besteht aus 4 Teilen.

Die Ansaugstutzen, Motorblock, 2 x Ventilstößelstangen sind sehr fein modelliert, was mir auch gleich zum Verhängnis wurde. Beim Heraustrennen brachen mir fast alle Stößelstangen ab, also habe ich die Reste entfernt und mit 0,4mm Bohrer Löcher für Ersatzstangen aus Nickel-Silberdraht 0,3mm gebohrt. Der Motor wurde mit Alclad Grundierung vorbehandelt und mit Alclad Aluminium lackiert, anschließend mit Engine Oil Washing von AK gealtert. Die Ansaugstutzen lackierte ich in Bronze von Alclad.

 

Das Armaturenbrett der Sopwith Camel, sowie die anderen "Holzteile" (Rumpf,Cockpit u.s.w.) machte ich in einem Aufwasch, zu erst mit Schmincke Acryl Sienna natur grundiert, anschließend mit PITT Artist etwas die Maserung aufgemalt, zum Schluß mit Sienna gebrannt trocken gemalt.

Am Armaturenbrett umrandete ich die Instrumente mit schwarzem PITT Artist Pen XS, bevor ich die Instrumenten-Decals aufbrachte. Der Ölpulsator fehlte gänzlich, so zog ich einen aus Gußast. Die Anzeigen wurden noch mit Cyanacrylat-Kleber versiegelt, und das ganze etwas mit Wilder`s Deep Shadow akzentuiert.

Der Rumpf, besteht im Original aus drei Materialien, die Motorabdeckung aus Aluminium, das Cockpit aus Sperrholz und der Rest aus einer Leinenbespannung. Die Leinenbespannung zu imitieren ging mir schon länger im Kopf herum. Durch den Artikel in der oben genannten Zeitschrift, wo Juan Villegas das Leinenmuster mit Decals von MicroSculpt nachahmt, kam mir die Idee, das ganze mit Seide auszuprobieren. Also habe ich ein Stück alten Seidenstoff zugeschnitten, mit Ponal und Vallejo Yellow Sand eingefärbt, und in den Rumpf eingeklebt.

Nach dem durchtrocknen alles mit Washes von AK behandelt und die Rumpfverspannung aus 0,1mm Nickel-Silber-Draht eingeklebt.

Der Pilotensitz schien mir doch etwas dürftig in der Bausatzvariante, so habe ich aus dem Ätzteilset von Eduard  den Sitz von einer Sopwith Pup genommen. Weil der Rand aber doch sehr dünn ist, habe ich ihn mit 0,5mm Draht verstärkt. Die Sitzfläche habe ich mit Fliegengitter auf Flechtwerk getrimmt, und die Vorderkante mit Papier verblendet. 

Der weitere Zusammenbau ging zügig, wenn auch etwas fummelig von statten. Das Instrumentenbrett wollte nicht so richtig passen, es war irgendwie zu kurz. Der Rest war aber richtig dimensioniert, so das ich das Instrumentenbrett etwas auffütterte bis es hielt. Die Pedalerie und der Unterflügel passten gut in den Rumpf und Spachteln war nicht notwendig.

Die Lackierung, begann mit der Grundierung von Vallejo in weiß, darüber sprühte ich die Farbe Sail von Mr.Hobby. Die Flügelspanten klebte ich mit 1,00 mm Klebeband ab und lackierte mit Mr. Hobby grün darüber. Nach dem Entfernen der Spanten-maskierung, nebelte ich ein wenig Vallejo Smoke und das stark Verdünnte Grün von Mr. Hobby darüber. Am Oberflügel war es etwas viel "Nebel" so das die Spanten sich nicht mehr so sehr absetzen. Die Markierung entstand mit Montex-Masken, und Tamiya Tape. Die durch schimmernden Verspannungen und Rumpfsegmente entstanden mit PIT-Artist schwarz Größe B und XLS, die ich auf die Farbe Sail direkt aufmalte.  

Kokarden gebrusht, und nicht geklebt (Decal). Die Hoheitszeichen wollte ich diesmal lackieren um den Effekt, mit der Alterung besser sehen zu können. Die Maskierung für Kokarden der RAF in 1/48 werden von Montex-Mask mit der Nr. MM 48370 angeboten. Die Masken sind aus der Folie ORAMASK 810 geplottert, und haften sehr gut auf filigranen Modellen, sie sind mehrfach verwendbar. Wie ich beim lackieren vorging erklärt sich aus den Bildern.

Für die Alterung der Flügelunterseiten, klebte ich die Spanten mit 1mm Tape ab, und ver-wendete AK-Interactive Engine Oil welches ich mit White Spirit verdünnte.

Nach längerer Zeit ist die Sopwith F.1 Camel jetzt fertig geworden, die Montage der Oberflügel war sehr kompliziert, weil die Passungen nicht richtig übereinstimmten. Aber was wäre der Modellbau ohne Hindernisse. Beim Verspannen wolllte ich einen neuen Weg gehen und versuchte es mit Stahldraht von Albion Alloy`s, es ging gründlich in die Hose, und ich verspannte den Rest mit Angelschnur. Das fertige Modell überzog ich ganz dünn mit Mattlack, um die letzten "Glanzstellen" der Verspannung zu verblenden.

Das Diorama der Sopwith Camel von Capt. Arthur Roy Brown

Nachdem Capt. Arthur Roy Brown immer im Zusammenhang mit dem Abschuß von Manfred von Richthofen genannt wird, wollte ich dies auch auf dem Diorama verwirklichen.

In der Literatur wird erwähnt, das die Fokker DR.I des "Roten Baron" sofort von Souvenirjägern zerlegt wurde, da lag es Nahe auch ein solches Souvenir zu verwenden, dazu noch eine Karte der Absturzstelle und das Bild des Siegers.

Das "Souvenir" erstellte ich aus einem groben Stück Stoff, den ich zuerst Weiss grundierte, anschließend wolkig mit Rot überlackierte. Die Beschriftung erstellte ich mit EF Alternate Gothic No. Two die so ziemlich mit dem Schriftbild der damaligen Fokkerwerke übereinstimmt.

Am PC zusammengebastelt und mit einem Canon Tintenspritzer auf den Stoff gedruckt, das Ergebnis war noch etwas zu schwach, und so habe ich mit PITT Artist Pen nachgezogen.

Als Grundlage verwende ich eine Holzkiste von Boesner (Casana) die ich Umbra Braun lackierte und mit Smoke und Seagrau auf alt trimmte, zum Abschluß noch etwas Klarlack glänzend darüber.

In den noch feuchten Lack legte ich die Karte und das Bild ein und ließ es durchtrocknen.

Das "Souvenir" und ein paar Grasbüschel runden das Diorama ab.

 

Bausatz von Eduard

Farben von Vallejo, Mr. Hobby, AK Interactive, Faber Castell

Stoffrest, Grasbüschel von Polak, Holzkiste von Bösner

Angelschnur 0,15mm, Stahldraht 0,1mm von Albion Alloy`s

Montex Mask für Roundel`s

 

Kosten ca. 20,00€

Bastelspaß ca. 60 Stunden

Vergnügungskosten 0,33€/h

 

Aktualisiert 28.10.2023

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