Im ehemaligen Offizierskasino des Lager Stetten, ist die Militärgeschichtliche Sammlung des Standort Stetten a.k.M. untergebracht. Das repräsentive Gebäude beherbergt zahlreiche Exponate, von vor dem 1. Weltkrieg bis heute. Das Kernstück ist der Nachbau einer Bachem Natter samt Startturm. Dieses Fluggerät wurde in Stetten auf dem Ochsenkopf erprobt.
Auf dem Außengelände sind zahlreiche Panzer und Geschütze der Bundeswehr sowie
zwei sehr desolate Flugzeuge zu besichtigen.
Das Raketenflugzeug wurde Mitte 1944 von Erich Bachem entwickelt, und in den Bachem-Werken bei Bad Waldsee gebaut.Der einzigste bemannte Flug war am 1.März 1945 bei dem der Pilot, der Gefreite Lothar Sieber, tödlich verunglückte. Das Raketen-Flugzeug war als Abfangjäger/Abfangflak konzipiert, und sollte die alliierten Bomberverbände bekämpfen. Das ganze wurde "Projekt Natter" getauft, daher auch der Beiname der Bachem Ba 349.
Es wurden von diesem aus Sperrholz gebauten Flugzeug, insgesamt 30 Stück gebaut. Die US-Army hat 4 Stück erbeutet, der Rest ging bei Tests vorloren oder wurden verbrannt. Es existieren daneben noch zwei Nachbauten, eine Bachem Ba 349 im Deutschen Museum in München, und die hier gezeigte in Stetten a.k.M..
Wer selbst Lust hat eine Bachem Ba 349 zu bauen, das Kartonmodell in 1:33 im Download gibt es hier
Durch eine glückliche Fügung, konnte ich den Startplatz/Abschußplatz der Bachem Natter am Ochsenkopf im Truppenübungsplatz in Stetten a.K.M besichtigen. Beim Anblick des Platzes, dachte ich mir wie groß muß die Verzweiflung und Verblendung gewesen sein, um sich in so eine bemannte "Silvester-Rakete" zu setzen, und zu glauben damit zu gewinnen.