Die Entwicklungsgeschichte des Wiesel für die Bundeswehr, begann im Jahr 1977 mit dem Erstellen eines Konzepts für ein gepanzertes, luftverlastbares, schnelles Fahrzeug als Ersatz für den KraKa von Faun. Basierend auf einem von Porsche bereits 1970 entwickelten Prototyp, entstanden die ersten Wieselentwürfe.
Nach einigem hin und her, und sogar einer zwischenzeitlichen Einstellung des Projekts, wurde am 21. Dezember 1988 ein Beschaffungsvertrag unterschrieben. Der Vertrag bezog sich auf 343 Wiesel 1 mit unterschiedlichen Bewaffnungen. Gebaut wurden die Fahrzeuge von Krupp und MaK. Die Auslieferung der Wiesel I erfolgte zwischen 1990 und 1992. Die Tankette Wiesel I wurde auch beim UNOSOM II Einsatz verwendet, das möcht ich im Modell nachbilden.
Die chinesische Firma AFV Club brachte den ersten Bausatz des Wiesel 1 bereits 1996 heraus, es gab bis heute zahlreiche neue Schachteln (re-Boxing) aber der Inhalt ist der selbe. Die Waffenanlage MK20 des Wiesel 1, ist von Revell und ebenfalls von 1996. Die Passform und Ausführung des Bausatzes geht so, aber manche Anspritzpunkte sind sehr schlecht gesetzt. Dazu gibt es noch Einsenkungen, z.B. an der Unterwanne, die heute eigentlich nicht mehr akzeptabel sind.
Begonnen habe ich mit den Rädern, welche nach dem Entgraten, zügig verklebt wurden. Weiter geht es mit der Unterwanne, wo ich die Formtechnisch bedingten Streben an den Radaufhängungen entfernte. Anschließend verspachtelte ich die Sinkstellen. Das Heck und das Fahrwerk waren schnell fertiggestellt.
In anderen Bauberichten habe ich schon von der schlechten Paßgenauigkeit der Oberwanne gelesen, Aber das es so schlecht paßt hätte ich nicht gedacht, mancher Shortrun Bausatz bietet da mehr, als das was einem hier geliefert wird. Aber was soll`s, jammern hilft nicht, beide Teile mit drücken und schieben zusammengefügt, und dann Stück für Stück verklebt. Die Spalten habe ich verspachtelt und verschliffen, und anschließend zur Kontrolle mit Mr. Surfacer 1200 übersprüht, und noch einmal nach-gearbeitet.
Nach dieser Prozedur widmete ich mich den Anbauteilen, rechts und links. Mit häufigen Blicken auf Vorbildfotos montierte ich die Teile, die Anleitung von AFV Club ist eher etwas vage. Das Lüftergitter auf der linken Seite des Wiesel1A1 ersetzte ich durch Teile aus dem Ätzteilsatz Nr. 35291 von Eduard, ebenso die Schmutzfänger an der Front und am Heck.
Die linke Seite des Wiesel 1A1 ziert die Abdeckung des Auspuffs, welche zugleich den Kotflügel bildet. Das mitgelieferte Ätzteil von AFV Club besteht aus zwei Teilen die sehr sorgfältig gebogen und angepasst werden müssen. Die anderen Anbauteile wie Lampen, Hupe etc. habe ich als nächstes montiert. Ebenso die gätzten Griffe und Motorplattenhalter.
Der "Turm" mit Kommandantenluke und der MK20 Maschinenkanone von Rheinmetall war das nächste Bauteil, das ich mir vornahm. Das Rohr der MK20 ersetzte ich durch das Drehteil Nr.35B19der Fa. RB-Modell. Die Munitionskisten, Winkelspiegel usw. ließen sich gut montieren, weil Paßstifte und Markierungen an den Teilen waren. Den Munitionsgurt habe ich noch nicht befestigt, er kommt erst bei der Endmontage, nach dem lackieren dran.
Zur Abwechslung wollte ich einmal eine andere Lackierung, als Tarnfarben haben. Da bot es sich an, das die Tankette Wiesel 1A1 im UNOSOM II-Einsatz der Bundeswehr war. Die Lackierung ist weiß, mit einigen Nato-olivgrünen und roten Farbtupfen.
Nach der Reinigung mit Isoprophylalkohol erfolgte die Grundierung mit Mr. Surfacer 1200, anschließend schattierte ich das Modell mit AK 163 Dunkelgrau base. Den Abschluß der Basislackierung bildet das Weiß 71.001 von Vallejo.
Nach dem die Basislackierung durchgetrocknet war, habe ich mit Black Wash von Vallejo die Details betont, und mit Sienna Pigment das Fahrwerk etwas behandelt.
Das war der Abschluß der Lackierung, eine stärkere Alterung kam nicht in Frage, da die Fahrzeuge erst kurz vor dem UNOSOM II Einsatz lackiert wurden.
In der Zwischenzeit habe ich bei Dolp-Modellbau die Besatzung für den Wiesel 1 besorgt.
Bei der ersten Paßprobe musste ich feststellen, das der Fahrer nicht von oben an seinen Platz zu bringen ist, sondern über die Öffnung des Turm`s. Also widmete ich mich als nächstes den Figuren. Die Besatzung des Wiesel, ist sauber gegossen und einfach zu verkleben, spachteln ist kaum notwendig. Nach der Grundierung mit Mr. Surfacer 1200 bemalte ich die Figuren mit Vallejo-Farben. Die Bemalung der Figuren machte in 1/35 richtig Spaß, und ging zügig von statten.
Den Fahrer des Wiesel 1 unterfütterte ich mit Balsaholz und setzte in an seinen Platz, das gleiche machte ich mit dem Kommandanten.
Die Ketten, Außenspiegel und Werkzeuge bildeten den Abschluß der Bautätigkeit.
Ein Bild der Bundeswehr, (siehe hier) nahm ich als Anregung, für die Gestaltung dieses Diorama. Aufgebaut auf einem Bilderrahmen, habe ich aus 5mm Kappa-Platten die Erhöhung über der Wasserfläche und die Kaimauer gefertigt. Eingefärbt habe ich mit Vallejo-Farben und Pigmenten, der Algenbewuchs entstand mit Slimy green light und Dark von AK-Interactive.
Die Bodenfläche des Diorama entstand auch aus einer Kappa-Platte in die ich die Betonkante einprägte. Auf die Platte brachte ich mittels Spachtel die Acrylpaste von Lascaux auf und bestreute sie sofort mit feinem Sand, den ich andrückte und den Rest wieder abschüttete. Die Farbe ließ ich auf die Platte tropfen, solange die Acrylmasse noch feucht war. Das "Wasser" im Hafenbecken modellierte ich ebenfalls mit der Acrylmasse von Lascaux, und färbte sie in mehrern Durchgängen mit Vallejo-Farben.
Die Absperrung mit dem Nato-Draht entstand aus Kunsstoffprofilen von Evergreen, und Plombendraht.
Der deutlich in die Jahre gekommene Bausatz AF35275 von AFV Club hält manche Hürden bereit, und ist nur für erfahrene Modellbauer geeignet. Der Grad der Detaillierung ist ganz passabel, wird aber durch den Ätzteilsatz von Eduard sehr verbessert. Die Figuren von Dolp sind sehr gut detailiert und benötigen kaum Nacharbeit, das bemalen machte viel Spaß. Bei dem Diorama "Hafenwache Mogadischu" arbeitete ich zum erstenmal mit Kappa-Platten und Acrylspachtel, beides sehr gute Materialien für den Modellbau.
Kosten ca. 70,00€
Bauzeit ca. 60 Stunden
Vergnügungskosten ca. 1,16 €/h
Bausatz AFVClub AF35275
Ätzteile Eduard ED35291
Mk20 Rohr RB-Modell 35B19
BW-Figuren Dolp-Modellbau BW009 und BW042
Farben Vallejo, Agama, AK-Interactive
Kappa-Platte, Acrylspachtel Boesner